Die Polarität zwischen Frankreich und Italien zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Barockzeit. François Couperin war einer der wenigen Künstler, die es wagten, diese schier unüberbrückbaren Grenzen zu überschreiten, auch wenn er zumal dafür seine wahre Identität verschleiern musste. „F Couperin: ein (europäisches) Geständnis“ weiterlesen
Autor: Juri Vallentin
G Silvestrini: Traumvisionen
Die Six Études des französischen Komponisten Gilles Silvestrini sind vermutlich das am meisten gespielte Stück für Oboe, das in den letzten dreißig Jahren komponiert wurde – das ist auch keine Überraschung, denn erweitert Grenzen, indem es an den Interpreten vollkommen neue technische und musikalische Ansprüche stellt. Ich habe den Komponisten in Paris getroffen, um seinen kompositorischen Ansatz zu verstehen und über seine Musik zu sprechen, vor allem über seine Études Pittoresques von 2013. „G Silvestrini: Traumvisionen“ weiterlesen
Duduk: Trauma und Traum
“Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ Erst im Juni 2016 ordnet der Deutsche Bundestag die ab 1915 im damaligen osmanischen Reich an den Armeniern begangenen Massaker als Völkermord ein – gute hundert Jahre nach den Ereignissen. Erkoreka verlegt die Spannung traditioneller armenischer Duduk-Musik zwischen Melodie und Bass in ein einziges Soloinstrument, um die emotionale Zerrissenheit und den Überlebenswillen der Menschen zum Ausdruck zu bringen. „Duduk: Trauma und Traum“ weiterlesen
Toshio Hosokawa: Diesseits und Jenseits
„Ein Ritual soll Claudia die Seele ihres toten Kindes sehen lassen, denn sie kann ihn nicht freigeben. Doch das Bild zerrinnt in ihren Armen. „Lasst uns nach Hause gehen, ein jeder zu sich nach Hause“, sagt sie. Für Toshio Hosokawa spiegelt sich die Natur in hörbaren symbolischen Formen. So hat jeder Ton, jede Stille eine spirituelle Evidenz.“ „Toshio Hosokawa: Diesseits und Jenseits“ weiterlesen
R Schumann: Op 94 – eine heimliche Sonate? (3/3)
Wenn man den Zyklus zum ersten Mal so gesehen hat, wird man ihn nicht mehr anders verstehen können: Schumann bedient sich auf geniale Weise der großen Form der klassischen Sonate, um auf engstem Raum Proportionen und Spannungsverläufe zu verdichten. „R Schumann: Op 94 – eine heimliche Sonate? (3/3)“ weiterlesen
R Schumann: Rückzug und Revolution (2/3)
Welche Spuren hinterließen die Erfahrungen der Revolution bei Schumann? In seiner Musik ganz andere, als man zunächst vermuten würde. Die Romanzen op. 94 stehen dadurch in neuem, unerwartetem Licht. „R Schumann: Rückzug und Revolution (2/3)“ weiterlesen
R Schumann: die Flucht (1/3)
Robert Schumann schreibt die Romanzen 1849, kurz nach der Flucht vor dem Dresdner Maiaufstand in den Wirren der Revolution. Wie erlebte die Familie diese erschütternden Ereignisse, die für die künstlerische Arbeit prägend bleiben sollten? „R Schumann: die Flucht (1/3)“ weiterlesen
JC Pez: “Symphonia” – die älteste Oboensonate? (2/2)
Die Sÿmphonia von Pez weißt so weit in die Vergangenheit wie kein anderes groß angelegtes Solo für Oboe mit Continuo. Warum ist sie heute eine Wiederentdeckung wert? Eine Entdeckungsreise, die uns an vergangene Zukunft erinnern lässt. „JC Pez: “Symphonia” – die älteste Oboensonate? (2/2)“ weiterlesen
JC Pez: Ein neues Instrument verlangt neue Musik (1/2)
Die Sÿmphonia von Pez steht exemplarisch für die Epoche von 1680 bis 1710: Sie ist die wohl älteste Solosonate, auf dem die Oboe als Soloinstrument angeben ist – wenn auch ein Arrangement der Violinfassung. In diesen Ursprungsjahren wurde die hautbois aus Versailles zu einem europäischen Phänomen und eroberte sich die Musik ihrer Gegenwart, die heute der Wiederentdeckung harrt. Eine kurze Einführung in unser Repertoire dieser Zeit. „JC Pez: Ein neues Instrument verlangt neue Musik (1/2)“ weiterlesen
Pavel Haas: Lieder aus Theresienstadt (3/3)
Theresienstadt 1944: Hier schreibt Pavel Haas die Vier Lieder nach Worten chinesischer Poesie, einen unwirklichen Liederzyklus über die unerfüllte Sehnsucht nach Heimkehr – und bezieht sich direkt auf die Suita op. 17 . Es bleibt das letzte überlieferte Werk des Komponisten. Führt er hier unter noch bedrohlicheren Umständen Ideen zu einem Ende, die fünf Jahre zuvor unvollendet geblieben sind? „Pavel Haas: Lieder aus Theresienstadt (3/3)“ weiterlesen
Pavel Haas: Die Handschrift (2/3)
Das Manuskript der Suita ist ein einzigartiges zeitgeschichtliches Dokument, das für ein Gesamtverständnis des Werkes unabdingbar ist und liefert entscheidende Hinweise zur Geschichte, Konzeption und Interpretation. „Pavel Haas: Die Handschrift (2/3)“ weiterlesen
Pavel Haas: Meine Sehnsucht hält mich wach (1/3)
Pavel Haas hinterlässt uns mit der Suita op. 17 eines der rätselhaftesten Werke der Oboenliteratur, das immer mehr Fragen aufwirft, je mehr beantwortet werden. Was uns bleibt, ist nicht mehr als ein Fragment – doch allein die Art und Weise, wie Haas‘ die Suita in seinem letzten überlieferten Werk erneut aufgreift, beweist, welche wichtige Rolle sie für ihn gespielt haben muss. „Pavel Haas: Meine Sehnsucht hält mich wach (1/3)“ weiterlesen