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G Silvestrini: Traumvisionen

Die Six Études des französischen Komponisten Gilles Silvestrini sind vermutlich das am meisten gespielte Stück für Oboe, das in den letzten dreißig Jahren komponiert wurde – das ist auch keine Überraschung, denn erweitert Grenzen, indem es an den Interpreten vollkommen neue technische und musikalische Ansprüche stellt. Ich habe den Komponisten in Paris getroffen, um seinen kompositorischen Ansatz zu verstehen und über seine Musik zu sprechen, vor allem über seine Études Pittoresques von 2013. „G Silvestrini: Traumvisionen“ weiterlesen

Duduk: Trauma und Traum

“Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ Erst im Juni 2016 ordnet der Deutsche Bundestag die ab 1915 im damaligen osmanischen Reich an den Armeniern begangenen Massaker als Völkermord ein – gute hundert Jahre nach den Ereignissen. Erkoreka verlegt die Spannung traditioneller armenischer Duduk-Musik zwischen Melodie und Bass in ein einziges Soloinstrument, um die emotionale Zerrissenheit und den Überlebenswillen der Menschen zum Ausdruck zu bringen. „Duduk: Trauma und Traum“ weiterlesen

JC Pez: Ein neues Instrument verlangt neue Musik (1/2)

Die Sÿmphonia von Pez steht exemplarisch für die Epoche von 1680 bis 1710: Sie ist die wohl älteste Solosonate, auf dem die Oboe als Soloinstrument angeben ist – wenn auch ein Arrangement der Violinfassung. In diesen Ursprungsjahren wurde die hautbois aus Versailles zu einem europäischen Phänomen und eroberte sich die Musik ihrer Gegenwart, die heute der Wiederentdeckung harrt. Eine kurze Einführung in unser Repertoire dieser Zeit. „JC Pez: Ein neues Instrument verlangt neue Musik (1/2)“ weiterlesen

Pavel Haas: Lieder aus Theresienstadt (3/3)

Theresienstadt 1944: Hier schreibt Pavel Haas die Vier Lieder nach Worten chinesischer Poesie, einen unwirklichen Liederzyklus über die unerfüllte Sehnsucht nach Heimkehr – und bezieht sich direkt auf die Suita op. 17 . Es bleibt das letzte überlieferte Werk des Komponisten. Führt er hier unter noch bedrohlicheren Umständen Ideen zu einem Ende, die fünf Jahre zuvor unvollendet geblieben sind? „Pavel Haas: Lieder aus Theresienstadt (3/3)“ weiterlesen

Pavel Haas: Meine Sehnsucht hält mich wach (1/3)

Pavel Haas hinterlässt uns mit der Suita op. 17 eines der rätselhaftesten Werke der Oboenliteratur, das immer mehr Fragen aufwirft, je mehr beantwortet werden. Was uns bleibt, ist nicht mehr als ein Fragment – doch allein die Art und Weise, wie Haas‘ die Suita in seinem letzten überlieferten Werk erneut aufgreift, beweist, welche wichtige Rolle sie für ihn gespielt haben muss. „Pavel Haas: Meine Sehnsucht hält mich wach (1/3)“ weiterlesen